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Hausanschlüsse

Welche Hausanschlüsse gibt es?

Als Hausanschluss wird die Verbindungsstelle zwischen den Leitungen der Ver- bzw. Entsorgungsunternehmen und den Leitungen der Verbraucher bezeichnet. Dies umfasst die Abzweigung am Versorgungsnetz außerhalb des Gebäudes und die Leitungen ins Gebäude bis zur Hauptsicherung bzw. Hauptabsperreinrichtung im Gebäude für:

  1. Wasser

  2. Gas

  3. Strom

  4. Telefon und Internet

Relevant für die Elektroinstallation sind lediglich Strom sowie Telefon und Internet. Die nachfolgenden Ausführungen, was von wem zu tun ist, beschränken sich daher auf die Hausanschlüsse zu Punkt 3 und 4.

Wer ist zu beauftragen?

Strom

Der Stromanschluss ist vom Bauherrn beim zuständigen Netzbetreiber zu beantragen. Oft arbeiten die Stadtwerke mit den zuständigen Netzbetreibern für Gas und Wasser zusammen, sodass alle diese Versorgungsleitungen aus einer Hand erhältlich sind. Den Stromanschluss selbst nimmt ein Elektriker vor. weitere Informationen

Der Zählerantrag für den Strom wird in der Regel vom Elektriker gestellt. Dazu sind mit ihm im Vorfeld die wesentlichen Details zu besprechen, etwa ob bei der Elektroinstallation auch der Anschluss einer Wallbox oder PV-Anlage vorgesehen, evtl. mehr als ein Zähler gewünscht ist etc.

Telefon und Internet (Netzwerk)

Auch den Antrag für den Anschluss an das Telefon- und Internetnetz muss der Bauherr stellen – und zwar beim jeweiligen Telefonanbieter, in vielen Fällen z.B. die Telekom. Der legt die Versorgung bis zu einem Übergabepunkt ins Haus. Für die Verteilung im Haus sorgt auch hier ein Elektriker.

Wann sind die Hausanschlüsse zu beantragten?

Die Dauer zwischen Antrag und Bereitstellung variiert deutlich. Daher ist zu empfehlen, frühzeitig aktiv zu werden. Das gilt insbesondere für Wasser und Strom, da beides schon während der Bauphase benötigt wird. Beim Strom gibt es zwei Möglichkeiten:

  • 1. Normalfall: Für die Zeit der Bauarbeiten kann ein Kurzzeitanschluss für sog. Baustrom beantragt werden. Zum Aufstellen des Kastens für den Baustrom muss ein Elektriker engagiert werden.

  • 2. Ausnahmefall: Wer nicht zweimal tätig werden möchte, kann stattdessen direkt zu Baubeginn die dauerhafte Versorgung beantragen.

Wo werden die Hausanschlüsse verlegt?

Der empfohlene Ort für die Hauseinführungen und Netzanschlüsse ist der sog. Hausanschluss- oder Technikraum. Hier ist alles leicht zugänglich, sodass spätere Wartungen problemlos durchgeführt werden können.

ACHTUNG: Auf dem Bebauungsplan ist in der Regel der Verlauf der Versorgungsleitungen eingezeichnet. Mit Blick auf den Bauantrag und später die Erdarbeiten empfiehlt es sich, dass auch Ihr Architekt in seinen Plänen den Verlauf der Abwasserrohre etc. einzeichnet.

Wie werden die Hausanschlüsse verlegt?

Zu unterscheiden sind Häuser mit und ohne Keller. Ohne Keller wird standardmäßig eine Mehrspartenhauseinführung verlegt. Mit dieser werden alle Anschlüsse kompakt durch die Bodenplatte geführt und im Haus angeschlossen.

Auch bei Gebäuden mit Keller ist eine Mehrspartenhauseinführung möglich. Sie erfolgt dann durch die Wand. Einzelne Wanddurchführungen sind ebenfalls möglich, verursachen aber höheren Aufwand.

Die gewünschte Gebäudeeinführung der Versorgungsleitungen muss bereits in der Planung des Architekten berücksichtigt sein.

15 November 2024